Freitag, 31. Mai 2013

Tsetserleg

Heute gings weiter nach Tsetserleg. Dem wahrscheinlich westlichsten Punkt auf unserer diesjährigen Reise. Geplant war eigentlich noch an den White Lake zu fahren, aber da dort noch Winter ist bzw. Schnee liegt ist es voraussichtlich vernünftiger nicht in die Berge zu fahren. Ist immerhin 2500m hoch.
Die Kamele sind hier wieder den Yaks gewichen.
Wir bleiben erstmal hier im Ort und planen eine neue Route (es gibt hier tatsächlich richtigen Kaffee! ). Den ersten Schreck gab's allerdings vorhin schon hier im Hostel. Um 7 kein Essen mehr.
Also fix in die Stadt nach einem Restaurant gesucht. Dort wie immer die gleichen Probleme beim bestellen denn außer mongolische wird hier nix gesprochen.
Wir konnten allerdings die Kellnerin dazu bringen uns trotz fehlender Lizenz Bier auszuschenken. Das Gefäß war allerdings ungewöhnlich und hat in der Kneipe zur allgemeinen Erheiterung geführt.

Nach über 1000km der erste Asphalt

... und ihr glaubt nicht wie man sich darüber freuen kann. Wir hatten bisher alles. Feiner Sand, tiefer schwerer Sand, Schotter, Splitt, Steppe. Und jetzt Asphalt. Echt ein komisches Gefühl wenn das Moped mal nicht schwimmt. Auch die Landschaft ändert sich. Grüner und feuchter. Und wieder etwas dichter besiedelt. Wenn man in der Mongolei davon sprechen kann. Ziel ist Karakorum. Die alte Hauptstadt der Mongolen.
Hier ändert sich das Wetter und wir haben den ersten Regensturm.
Hoffentlich wirds morgen besser. Die Pisten bei Nässe ist kein Spaß!!

Auf Richtung Norden

So genug mit Wüste. Wir wollen wieder Richtung Norden ziehen und mit Esme's Sprit klappt das auch. Wir kämpfen uns durch einige Dünenfelder und Bachbette und werfen dann mitten im nirgendwo unser Zelt.

Khongoryn Els

Tiefer in die Wüste ist Khongoryn Els unser nächstes Ziel. Die spektakulären Sanddünen. Dies wird allerdings der härteste Ritt unserer Tour bisher. Wir müssen durch ein Gebirge und die Zu- und Ausfahrt führt durch ein trockenes Bachbett. Ich sag euch Sand ist Kindergarten gegen 40 cm tiefen Kies und Splitt. Wir kämpfen 8 Stunden für etwas über 100 km. Und das mit den schweren Böcken. Aber dann ist es geschafft.
Dort im Camp lernen wir drei lustige Typen kennen, die zusammen in Tokio auf der Schule waren und in der Mongolei ihren 40ten feiern. Ist gibt doch Typen die noch bekloppter sind.
Hier treffen wir auch Esme. Ein Tourguide der uns mit 20l Sprit aushilft. Sonst hätten wir tatsächlich das Dünenfeld queren müssen um an Benzin zu kommen.

Die Gobi

Nach langer Zeit mal wieder ein neuer Post. Von Dalanzadgad gings Richtung Westen in die Geierschlucht. Die Strecke war gut zu fahren nur leider sind wir auf der falschen Seite der Schlucht raus gekommen. Also Zack um den Berg rum und die Schlucht nochmal von der richtigen Seite angefahren. Leider gab's keine Geier aber das Eis war immer noch da. Von dort sind wir dann weiter Richtung 3 Camel Lodge, ein Luxus Ger Camp mitten in der Gobi.
Ich muss sagen nach 3 Tagen gewöhnt man sich sogar ans Fahren im Sand. Auch wenn ich am 1ten und 2ten Tag einfach nur sterben wollte.
Und die Batterie hält! Tock tock tock.

Samstag, 25. Mai 2013

Die Käthe lebt wieder

Ok, eine Batterie für die KTM in der Mongolei zu bekommen ist aussichtslos. Also Zeit für Plan b.
Externe Stromerzeugung für die Käthe. Zwei Mitarbeiter der OSCE haben uns ihren Dolmetscher ausgeliehen der uns zu einer naja Werkstatt gebracht und den Jungs erklärt hat was wir vorhaben. Noch eben fix auf dem Basar die Teile besorgt und dann ran an den Umbau.
2 9 Ampere Batterien wurden in Reihe geschaltet, im Koffer eingebaut und ein Kabel nach vorne an die Elektrik verlegt. Für was ein Lama nicht alles gut ist! 
Nach 3 Stunden lief das Motorrad wieder und morgen geht's dann weiter in die Geierschlucht. Vielen Dank nochmal an Sybille von Oasis und an Steppenfuchs für die Versuche uns zu helfen!

Freitag, 24. Mai 2013

2 harte Nächte

Nachdem es, aufgrund von technischen Problemen (kein Telefon, kein Wlan) sehr ruhig um uns war, jetzt mal wieder Neuigkeiten aus der Mongolei.
Nach dem Start in Mandalgobi kamen wir zuerst relativ gut voran.
Allerdings wandelte sich die Strecke dann von Schotter in tiefe Sandpassagen und es wurde zum Kampf. Das Ziel Dalanzadgad wurde kurzerhand gestrichen und wir suchten eine Unterkunft in irgendeinem verlassenen Nest in der Gobi.
Die Zimmer waren, wie vermutet abgefahren aber zumindest gab es ein Bett...naja eher Brett.


 Es dauerte einige Zeit, bis ich unsere nette Herbergsmama überzeugt hatte, dass ich kein Fleisch esse aber dann wurde kopfschüttelnd beratschlagt und ich hab doch noch ein leckeres Reisgericht bekommen.
Der nächste Tag begann mit der Hoffnung nur 60km vor uns zu haben, quasi zum mittag in einem netten Biergarten in Dalanzadgad zu sitzen, aber unser Batterieproblem sollte sich ausweiten.

Nach 20km war dann Ende. Die Käthe blieb einfach stehen. Die Batterie war tot. Es lebe die chinesische Technik und der deutsche Zoll. Vielen Dank auch!

 Nach einer Stunde erfolglosen Reparaturversuchen (sämtliche Steckverbindungen geprüft) beschlossen wir einen LKW anzuhalten, die KTM aufzuladen und uns nach Dalanzadgad transportieren zu lassen.
Tja aber was macht man in so einem Fall, wenn kein LKW kommt?
Erstmal ein bisschen schlafen, weiter warten, und dann irgenwann mal das Zelt aufbauen und kochen.
Kein Motorradbier an diesem Abend!
Am nächsten Tag sollte dann Jo lossausen und in der Stadt einen Pickup besorgen, der mich aufliest.
Ich hab mich auf ne längere Wartezeit gefasst gemacht und war echt erschrocken, als nach ca.
 einer Stunde ein Mongole in mein Zelt schaut.
Jo hatte in irgendeinem Ger einen Einheimischen flott gemacht, der im 20km entfernten Nachbarger vorbeigeflitzt ist und dann kam auch schon ein Pickup angerauscht.
Also fix zusammengepackt und die KTM aufgeladen.
Dann gings in halsbrecherischem Tempo, ich hab 5x gedacht die KTM erschlägt mich, in die City.
Da allerdings das grosse Problem, keine Batterie in der ausreichenden Stärke.
Bekannte von Steppenfuchs versuchen uns jetzt 2 Batterien aus Ulan Bator zu schicken, was allerdings relativ unwahrscheinlich ist, da es da auch keine gibt.

Also gehts morgen auf zum Elektriker, der Plan ist, zwei Rollerbatterien im Koffer einzubauen und zusammenzuschalten, klingt kompliziert, ist auch so.
Wir werden sehen, was es morgen neues zu berichten gibt.
Auf jeden Fall wird es irgendwie weiter gehen!