Freitag, 25. Juli 2014

Khandyga - Ust Nera

Erstmal wars elend lang... über 600 Km und das nur über Pisten und Schlamm.
Da wirst du mürbe...tolle Landschaft aber die verdammten Mosquitos...
Zwischen den beiden Städten gibt es ausser Landschaft nichts. Aber auch das war ja ein Grund hierhin zu kommen.
Irgendwo dazwischen war mal Kyubeme, die wahrscheinlich (in Motorradkreisen) bekannteste Tankstelle der Welt. Von hier aus ist der Abzweig auf die Old Summer Road, dem alten Teil der Road of Bones. Aber nach dem Zustand des gewarteten Teils der Piste war an die Old Summer Road nicht zu denken. Dafür waren wir zu schwer und die Flüsse zu tief.
Aber die Trauer darum hielt sich in Grenzen. Selbst der neue Teil der Road of Bones gehört zu dem Härtesten was ich je gefahren bin.
Nicht wegen des schwierigen Untergrunds sondern wegen der äusseren Einflüsse. Es ist einfach ein sehr lebensfeindliche Umgebung.
Irgendwann nachts um 1 oder 2 sind wir dann in Ust Nera angekommen. Und wie immer...Hotel voll.
Also wieder gezeltet. Aufbau und Essen ging dann allerdings sehr schnell, da wir hundemüde waren.
Die Frage ob die Sonne gerade unter oder schon wieder aufgeht konnten wir nicht mehr klären.
Am nächsten Morgen erstmal die Schrecksekunde...2 Uniformierte auf unserem tollen Zeltplatz mitten in der Stadt.
Aber die sind alle sooo nett. Sie wollten uns nur davor warnen, dass die Strasse nach Susuman immer noch teilweise überschwemmt ist und wir bitte nicht in tieferes Wasser wie bis Kniehöhe gehen sollen, da die Strömung zu stark ist...

Nächste Etappe...Susuman...


























7:1? Ok Road of Bones wir kommen...

Okok die Ansage war klar...wir müssen fahren.
Auch unsere neuen Freunde haben sich nicht bitten lassen und sind sofort mit eingestiegen.
Und es ging los, ab nach Khandyga, der nächsten Stadt nach Yakutsk.
Aber erstmal wieder über die Lena. Wahnsinn, was es hier für Flüsse gibt. Und wir denken der Rhein ist gross.
Die Russen nutzen diese Überfahrten auch gerne mal als Boxenstopp zur Fahrzeugwartung.
Die Entscheidung loszufahren war richtig! Das Wetter war super. Warm und trocken und Yeahhh viele viele russische Mosquitos. Wobei wir feststellen sollten, dass denen das Wetter relativ egal ist. Nass, trocken, warm, kalt, windstill, Sturm....die sind immer da.
Die Strasse war relativ gut befahrbar, nur an einigen Stellen mussten wir uns durch den Schlamm kämpfen.
Der hatte es dann allerdings in sich!
Vor Khandyga gings dann mit der Fähre über den Aldan. Wieder ein kleines Flüsschen im fernen Osten Russlands. Und los gings mit der Zelterei, da ab jetzt immer alle Hotels ausgebucht waren.
Also ganz ehrlich, ich hätte hier mit vielem gerechnet, aber nicht mit ausgebuchten Hotels.
Problem beim Zelten hier sind die Bären, also haben wir es so gemacht, dass wir unser Zelt immer in der Nähe einer grösseren Stadt aufgestellt haben.
Denn wenn selbst der Russe sagt: Oh...camping....danger!
Sollte man mal drauf hören.
Also Zelt geworfen und.....hatte ich eigentlich schon von den Mosquitos erzählt???? AAAAAAAHHHH










Dienstag, 8. Juli 2014

Yakutsk

Die letzten 700 km waren echt Wahnsinn. Da stellt man sich schon die Frage für was man das macht. Regen, Schlamm, kalt und einfach unendlich weit alles. Nach 270 km sind wir dann gestrandet. Nichts ging mehr. Überraschender Weise war das Hotel dann echt gut und alle waren super bemüht uns zu helfen. Abends haben wir dann beim Essen Leonid getroffen der meiner Meinung nach keinen Brocken Englisch gesprochen hat. Seiner Meinung nach allerdings schon. Er sagte er wäre Journalist und hat in einer Tour Fotos von uns geschossen. Die allerdings aufgrund des Vodka nicht mehr wirklich scharf waren.
Tags drauf gings dann nach Aldan. Dort hat uns dann Aleksey auf der Straße aufgegabelt, uns ein Hotel besorgt und direkt zum Essen mitgenommen. Unglaublich wie nett die hier alle sind. Er wollte uns auch gar nicht weg lassen sondern uns noch ein paar Tage die Umgebung von Aldan zeigen.
Leider hatten wir an nächsten Tag eine Etappe von 540 km vor uns. Schlamm, Regen, Kälte, alles was so dazu gehört.
Yakutsk hat es uns wirklich nicht leicht gemacht.
Wir kamen auch erst gegen Mitternacht an und haben uns direkt im besten Hotel der Stadt einquartiert. Und das wars auch wirklich...ich weiss, schlechte Weltreisende. Aber irgendwie solls ja auch ein bisschen Urlaub sein.
Auf der Etappe hat sich leider rausgestellt, dass die Gabel meiner Käthe Öl leckte.
Dichtungen hin.
Jaja, if you think your bike is reliable try the road to Magadan.
Im Nachhinein war das aber ganz gut, denn bei der Reparatur (bei den Riders of Fortune, dem lokalen Motorradclub) haben wir Rusty aus der Slowakei und Laszlo aus Ungarn kennengelernt, die auch auf dem Weg nach Magadan waren.
Die beiden waren genauso unsicher wie wir, ob wir die Road of Bones in Angriff nehmen sollten oder nicht, da die Strasse nach wochenlangen Regenfällen erst am Vortag wieder geöffnet wurde.
So waren wir dann beim Abendessen auch alle etwas nachdenklich.
Ich lege das in die Hände der Nationalmannschaft. Gewinnen sie fahren wir nach Magadan....